Heute ist Equal-Care Day. Dieser Tag wurde vor ein paar Jahren von zwei Journalistinnen erfunden und findet nicht zufällig am 29. Februar statt, denn wie dieses besondere Datum rückt auch die häusliche Arbeit nur sehr selten in den Fokus.
Wusstet ihr, dass in Deutschland 84% der häuslichen Arbeit wie Angehörige pflegen, auf die Kinder aufpassen oder den Haushalt schmeißen von Frauen verrichtet wird? Das führt zum Beispiel auch dazu, dass Frauen nach dem ersten Kind deutlich häufiger Zuhause bleiben als Männer und danach nicht wieder vernünftig in ihren Job zurückkehren können.
Damit das besser wird, hat die SPD im Bundestag übrigens schon einige Verbesserungen durchgesetzt. Hierzu zählen der flächendeckende Kita-Ausbau aus Bundesmitteln, ein Recht auf Ganztagsbetreuung in Schulen oder die Möglichkeit, die Arbeitszeit nach der Geburt von Kindern bis zu fünf Jahre zu reduzieren und danach wieder zu ihren alten Stunden zurückzukehren.
Eine weitere wichtige Forderung der SPD ist die Einführung des Familiengeldes. Hiermit sollen einerseits Eltern finanziell nach der Geburt ihrer Kinder unterstützt werden anderseits soll es die Möglichkeit geben, sich drei Monate bei Lohnersatz aus dem Beruf freistellen zu lassen, um Angehörige zu pflegen. Damit bleibt dann endlich mehr Zeit für das Wichtigste im Leben: die Familie.
Hierzu stellen wir beim nächsten SPD-Landesparteitag auch den folgenden Antrag:
Die Care-Arbeit der Zukunft
Heutzutage ist es noch immer so, dass die Haus- und Familienarbeit nicht als vollwertige Arbeit anerkannt wird und somit auch nicht entlohnt wird. Insbesondere Frauen müssen sich heute noch immer um die Kinder und den Haushalt oder kranke Verwandte kümmern. Da sie dann, wenn überhaupt, nur ein niedriges Einkommen haben und auch nicht für die Rente vorsorgen können, sind sie von ihren Partner*innen abhängig. Wir streiten dafür, dass Care-Arbeit die Vergütung und gesellschaftliche Anerkennung bekommt, die sie verdient.
Elternteil, das arbeiten möchte, soll die Möglichkeit erhalten, andersherum sollen auch die
Elternteile, die das höhere Einkommen erwirtschaften, nicht auf die Zeit mit ihren Kindern verzichten müssen.
Deshalb fordern wir :
- die Beitragsfreiheit für die Kinderbetreuung
- die Bezuschussung von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Haushaltshilfen, wenn betreuungsbedürftige Personen im Haushalt leben perspektivisch zu einem 24-7 Angebot
- die Ausweitung der Betreuungszeiten der Kindertagesstätten Pflegezeiten für pflegende Angehörige sollen so gestaltet werden, dass diese stärker bei der Rentenanwartschaft berücksichtigt werden und Angehörigenpflege bis zu einem bestimmten Maße nicht zu Gehaltseinbußen führt. Für die pflegenden Angehörigen sollen diese Zeiten voll in der Rentenanwartschaft angerechnet werden. Die hierausentstehenden Kosten werden der Rentenversicherung durch den Bund erstattet. Das bedeutet, dass Pflege bei der Rente wie Arbeitszeit berechnet wird.
- Zudem soll den pflegenden Angehörigen bei Gehaltsausfall die Differenz zum alten Gehalt gezahlt werden, allerdings höchstens in der Höhe eines Durchschnittsgehalts
- eines/einer Pflegehilfskraft/Pflegehelfer*in. Steigt der Lohn die Pflegekraft, steigt auch die Entschädigung der Person, die ihren Angehörigen pflegt. Angehörige die keine Pflegeausbildung absolviert haben, sollen verpflichtende Schulungen absolvieren.
- die Aufwertung der Berufe im Bereich der Care-Arbeit