So steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen. Ein Satz, der den Rassismus in der Welt vertreiben sollte. Und doch leben wir noch nicht in einer solchen Realität. In einer Realität, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist und nicht aufgrund der Hautfarbe, der Glaubensrichtung, der vielfältigen Herkunftsgeschichten, äußerlicher Merkmale oder sexuellen Identität jeden Tag diskriminiert wird. Auch hier in Deutschland erfahren viele Menschen Rassismus. Sie werden diskriminiert, beleidigt und ausgegrenzt, ob bei der Arbeit, in Schulen, Universitäten, in der Politik, bei der Wohnungssuche oder auf den Straßen. Die Strukturen des Rassismus sind allgegenwärtig und sind bereits in der Vergangenheit sehr stark verwurzelt. Rassismus basiert auf Machtstrukturen, indem eine Gruppe von Menschen versucht, ihre Privilegien auf Kosten von anderen Menschen zu verstärken und auszuweiten.
In unserer Gesellschaft gibt es aber auch viele Menschen, die nicht betroffen sind und sich nicht angesprochen fühlen oder gar die Diskriminierung in ihrem Umfeld ignorieren. Und genau das ist etwas, was wir ändern müssen. Egal ob bewusst oder unbewusst, mit jeder noch so kleinen rassistischen Äußerung oder Handlung werden Menschen abgewertet und von der Gesellschaft als die „Andere“ ausgegrenzt. Rassismus greift nicht nur die marginalisierten Menschen an, also die als geringwertig gesehen werden, sondern auch die Grund- und Menschenrechte in unserer Gesellschaft.
Rassismus ist überall
Menschen, die jeden Tag Rassismus erfahren und diskriminiert werden, können dem nicht entfliehen. Es begleitet sie jeden Tag und sie werden immer wieder ausgegrenzt und verletzt. Es beginnt schon in den Grundschulen, wenn manche Lehrer*innen deutlich sagen, dass du doch niemals das Abitur schaffen wirst. Manchmal sind es nur Blicke an der Bushaltestelle oder Zurufe von rassistischen Bemerkungen, während man mit dem Fahrrad zur Schule fährt. Und das jeden Tag. Die Angst, bei Bewerbungen nicht angenommen zu werden oder bereits vor der Berufswahl schon überlegen zu müssen, welche Berufe kann ich machen und bei welchen werde ich wahrscheinlich nie angenommen. Es ist die ständige, bedrängende Frage „Woher kommst du?“, die einem klar zu verstehen gibt, dass man doch anders sei und nicht dazugehöre. Es ist Alltag, dass auf der Straße über einen getuschelt wird, weil Leute nicht glauben, dass man Deutsch spricht. Von Anfang an wird einem klargemacht, dass man nicht die gleichen Chancen hat. Es sind mal kleine und mal größere Äußerungen oder Handlungen, aber jede einzelne tut im Herzen weh.
Wird der Rassismus denn größer?
Es gibt genug Beispiele in der Geschichte, die zeigen, was Hass und Rassismus anrichten können. Aber auch in unserer Gegenwart wie an den Anschlägen in Hanau oder Halle sehen wir, dass Rassismus und Hass nicht nur ausgrenzen und verletzen, sondern auch töten. Der Rassismus wird nicht plötzlich größer, nein, er wird sichtbarer. Und deswegen können und dürfen wir nicht mehr still sein oder wegsehen. Wir wollen eine vielfältige Gesellschaft, in der jeder Mensch sich sicher und in allen Bereichen frei fühlt. Das können wir erreichen, indem wir aufmerksam sind, uns die Sicht der Betroffenen anhören und mit ihnen sprechen und uns offen gegen strukturellen Rassismus stellen. Und dies beginnt auch bei der Reflexion über die eigene Person und dem Bruch mit Traditionen, einer Politik oder der Sprache, die verknüpft sind mit rassistischen Vorurteilen.
Es gibt kein ´WIR´ oder ´DIE´. Das Einzige, was es gibt auf diesem Planeten, ist ein ´UNS´. Und wir müssen uns helfen, uns respektieren und uns solidarisieren. Solange nicht alle Menschen gleichberechtigt sind, ist es keiner. Wir als Gemeinschaft können die Lösung für den Rassismus und die Diskriminierung sein. Denn eins ist klar: Es geht uns alle, wirklich ALLE, etwas an! Zusammen gegen Rassismus!