Zum Start des Upgrade des Deutschlandtickets für Studierende erklärt Amelie Ohff, Landeskoordinatorin der Juso-Hochschulgruppen:
„Das Verkehrsministerium und Nah.SH sprechen vom Boom-Start des 49 Euro Tickets, oder wie man es nennen soll: Deutschland-Ticket. Die Zahlen sprechen eigentlich für sich, 88.200 verkaufte Exemplare, davon 20.000 Neuabonnentinnen, was einer Steigerung von 30 Prozent entspricht. Doch aus Sicht von Azubis und Studies ist das ganze mehr eine Bruchlandung als ein toller Start. Die Kosten für dieses Ticket sind bei steigender Inflation, aber gleichbleibend Budget einfach nicht bezahlbar.
Als letztes Jahr das 9€ Ticket kam, war das zwar ein Pilotprojekt, aber es entspricht ungefähr dem was man sich leisten kann. Aber nun: 49€ und es soll noch weiter steigen. Das Problem ist, dass innerhalb dieses Jahres die Qualität aber nicht verbessert wurde. Verspätungen, Zugausfälle, schlechte Taktung, Baustellen, aber kein Fortschritt. Wie erklärt man sich dann den Preis von 49 Euro? Gerade dabei bleiben Azubis und Studies auf der Strecke.
Hinzu kommt, dass die Einführung des „Deutschlandtickets“ schon seit Monaten bekannt war, aber niemand in SH wusste, wie die Reglung für Studies aussehen sollte. Ab 01.07. können die Studierenden endlich ihr Landesweitessemesterticket zu einem Bundesweiten für 14,82 Euro und bzw. 18,49 Euro im Monat aufstocken. Das wurde ja mal Zeit/Warum denn nicht gleich so?. Auch eine Rückerstattung für die Monate Mai & Juni soll über die Asten möglich sein. Aber das war im Frühjahr noch ein großes Fragezeichen und kaum ein Studierender hat daran geglaubt, dass das wirklich passiert. Den das Deutschlandticket wurde so lange geplant, dass es fast peinlich ist das die Landesregierung in Schleswig Holstein das in der zwischenzeit nicht bereits hinbekommen hat. Belange und Probleme der jungen Generation stehen traditionell sowieso auf der Liste ganz unten, aber gerade am Beispiel des 49€ Ticket lässt sich zeigen, auf welchem Tiefstand die Kommunikation ist. (Frei nach dem Motto: Mayday, Mayday, Huston wir haben ein Problem. – Stille). Es ist kein Zustand, dass junge Menschen bei denen das Geld knapp ist schon wieder im Dunkeln gelassen werden und sich für die Upgrade-Lösung monatelang Zeit gelassen wurde. Aber von Seiten das Ministeriums und der Geschäftsführung von Nah.Sh wird es als Erfolgsmodell hingestellt. In anderen Bundesländern sehen wir es geht ja deutlich besser. Tja, wenn das ein Erfolgsmodell ist, möchte man gar nicht wissen, wie ein Sorgenkind aussehen würde.
Wir fordern: Wacht endlich auf und nehmt uns mit!“